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AutorenbildRainer Harter

Edel, hilfreich und gut.


In seinem Gedicht „Das Göttliche“ schreibt Johann Wolfgang von Goethe den folgenden, berühmt gewordene Satz:

„Edel sei der Mensch, hilfreich und gut“.





Goethe thematisiert in "Das Göttliche" den Unterschied zwischen Mensch und Tier. Er schreibt weiter: "Edel, hilfreich und gut" handeln zu wollen, „das allein unterscheidet ihn (den Menschen) von allen Wesen, die wir kennen.“

Vielleicht sehen wir heute die Tierwelt anders als der Dichter, der im 18./19. Jahrhundert gelebt hat. Aber darum geht es bei meiner kurzen Betrachtung nicht.


Goethe stellt in seinem Text eine Idealvorstellung vor:


So sollte der Mensch aus seiner Sicht sein, so sollte er handeln.

Wir alle wissen, dass kein Mensch dieser Idealvorstellung entspricht. Zugleich wissen Christen, dass wir - wie es beispielsweise in Römer 8,29 heißt - Jesus immer ähnlicher werden sollen. Gottes Standards sind noch höher als diejenigen des Johann Wolfgang von Goethe.


Goethes Worte klingen in unseren Ohren nach dem Widerhall einer vergangenen Zeit, in der man noch daran glaubte, dass der Mensch in seinem Wesenskern gut ist. Aber ein Blick auf die drei Hauptbegriffe des Gedichts lohnt:


„Edel"

Dieses Wort wird hinsichtlich des Charakters von Menschen kaum noch verwendet, heute würde man eher "von hoher moralischer Qualität" sagen. In beiden Fällen geht es um die Fähigkeit, sich selbstlos für andere einzusetzen und moralisch integer zu handeln.


„Hilfreich"

zu sein“ bedeutet, anderen in ihren Bedürfnissen beizustehen und sie dann zu unterstützen, wenn sie Hilfe benötigen. Es geht Goethe offenbar um die Idee, dass der Mensch nicht nur für sich selbst lebt, sondern auch für das Wohl der Gemeinschaft und anderer Menschen da ist.


„Gut“

handelt derjenige, der sein Leben nach positiven Werten und Prinzipien ausrichtet und das Richtige tut, auch wenn dies manchmal schwierig für ihn sein könnte.



In manchen Weltanschauungen wird noch immer davon ausgegangen, dass der Mensch im Grunde gut ist. Das Christentum sagt etwas anderes. So wird etwa Jesus in Markus 10,18 mit folgenden Worten zitiert:


„Niemand ist gut als nur einer, Gott.“

Der christliche Glaube ist realistisch. Der Mensch ist nicht gut.

Zugleich aber eröffnet eraber einen Weg hin zum Guten, das in Gott selbst personalisiert ist.

Auf diesem Weg und in der Begegnung mit Gott lernt der Mensch, selbstloser zu werden. Dann verändert sich sein Handeln tatsächlich in Richtung der Worte Goethes.


Ich wünsche dir und mir, dass wir in dieser neuen Woche an der Hand dessen auf dem Weg des Guten gehen, der uns fähig macht, „edel, hilfreich und gut“ zu handeln. Du wirst sehen, dass solche Handlungen wie Kerzen sein werden, die in die Dunkelheit hilfsbedürftiger Menschen etwas Licht bringen.


Alles Liebe. Rainer

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